. . . (Jahrgang 1987) ist Stummfilmmusiker und Komponist. Seit 2008 begleitete er weit mehr als 300 Stummfilmklassikermit Eigenkompositionen und konzipierten Improvisationen am Klavier sowie gelegentlich an der Kinoorgel und gilt als einer der gefragtesten Nachwuchstalente auf seinem Gebiet. Stilistisch bewegt er sich im Rahmen klassischer Filmmusik bis hin zu modernen und jazzigen Formen. Er ist Hauspianist im Lichthaus Kino Weimar, dessen Stummfilmprogramm er kuratiert. Zudem ist er als Komponist, Pianist und Darsteller für Film, Theater und Kabarett tätig. Neben unzähligen Veranstaltungen in Kinos, Klubs und auf Kulturbühnen gastiert er regelmäßig auf den ‚Internationalen Stummfilmtagen Bonn‘, beim Film+Musik-Fest Bielefeld, beim Stummfilmfestival im Filmpodium Zürich, im Filmmuseum München, im Zeughaus Kino Berlin, in der Blackbox im Filmmuseum Düsseldorf und weiteren wichtigen Adressen gelebter Stummfilmkunst. Zudem tritt er auf zahlreichen Festivals u.a. in der Schweiz, Österreich, Italien, Schottland, Thailand, Süd Korea und China auf. Viele seiner Musiken sind auch auf DVD und Bluray Veröffentlicht. Neben weiterer Tätigkeit für Theater und Kabarett schreibt Siedhoff zudem Stummfilmmusiken für Kammerensemble und Orchester und ist Composer in Residence des Metropolis Orchesters Berlin.
Richard Siedhoff ist Preisträger des ersten deutschen Stummfilmpreises 2020 für seine Rekonstruktion der originalen Orchestermusik von Hans Landsberger zu »Der Golem, wie er in die Welt kam« von 1920. Im Jahr darauf feierte seine Neukomposition zu Fritz Langs »Der müde Tod« beim Kunstfest Weimar seine bejubelte Premiere mit der Staatskapelle Weimar.
Zu kleinen Veranstaltungen im subkulturellen Bereich reist Richard Siedhoff gern mit seinem mobilen 16mm-Kino und -Filmkopien aus seiner umfangreichen Sammlung an. In Zeiten digitalisierter Kinos haben auch diese Veranstaltungen einen unbestechlichen Schauwert und Charme, den man in unserer schnelllebigen Zeit oft vermisst.